Sie fotografierte Man Ray und Andy Warhol, Joseph Beuys und Christo – morgens um fünf Uhr beim Aufbau seines steil empor ragenden documenta-Ballons, Blinky Palermo und Hanne Darboven im Dialog mit ihrem Werk. Henry Moore posierte 1968 neben seiner Skulptur vor Mies van der Rohes neu eröffneter Nationalgalerie in Berlin. Sigmar Polke nahm Anlauf für einen Luftsprung. Gerhard Richter und Angelika Platen fotografierten sich wechselseitig im Atelier des Künstlers.
Angelika Platen
„Künstlern auf der Spur“
Portraits 1968-2008
Ausstellung: 26. Januar bis 5. März 2017
Eröffnung: Mittwoch, 25. Januar, um 19.30 Uhr
Begrüßung Gisela Kayser, Geschäftsführerin Freundeskreis Willy-Brandt-Haus
Redner: Krist Gruijthuijsen (Direktor KunstWerke Berlin), Michael Schultz (Galerist, Berlin)
Die Fotografin Angelika Platen ist anwesend.
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus Stresemannstr. 28 10963 Berlin www.fkwbh.de
Angelika Platen porträtiert seit einem halben Jahrhundert Künstler. Das Abenteuer begann in den sechziger Jahren auf den ersten Kunstmessen und der vierten Kasseler documenta (1968). Mit ihrer Nikkormat-Kamera fotografierte sie auf so gut wie allen wichtigen Ausstellungen, in Ateliers und Galerien und während der damals so beliebten Happenings. Sie nahm im wahrsten Sinne des Wortes „Kontakt auf“ mit mehr als 300 zeitgenössischen Künstlern. Ihre Porträts verdichten sich zu einem Panorama der zeitgenössischen Kunstszene und wurden in Zeitungen und Magazinen veröffentlicht.
Ihr zweites fotografisches Abenteuer begann Jahrzehnte später in Berlin. Angelika Platen blickt vergleichend auf die inzwischen älter gewordenen Künstler: Gotthard Graubner, bärtig und mit Hut; Hanne Darboven, von Krankheit gezeichnet. Und sie setzt ihre Reihe „Platen Artists“ analog und schwarz-weiß im klassischen Stil fort und nimmt Kontakt auf mit einer neuen Generation von Künstlern im Aufbruch und auf der Höhe ihres Erfolgs: Christian Boltanski, Anton Corbijn, Jeff Koons, Julian Rosefeldt u.v.m.
Nach Veröffentlichung ihrer Fotobücher bei der Edition Stemmle und im Verlag Hatje Cantz folgten Museumsausstellungen im In- und Ausland. Über 2.000 Aufnahmen befinden sich im Archiv der Bildagentur bpk, Preußischer Kulturbesitz. Angelika Platen lebt und arbeitet in Berlin und Cannes. Die Ausstellung wurde kuratiert von Gisela Kayser und Angelika Platen.
Parallel wird die Ausstellung Angelika Platen. dialog. digital. analog. in der Galerie Michael Schultz, Berlin, gezeigt. Eröffnung am 27.01.2017