SAUL LEITER Retrospektive
Das Fotografie Forum Frankfurt würdigt vom 13. Dezember 2014 bis 1. März 2015 Saul Leiter in einer Überblicksschau. Die Ausstellung umfasst mehr als 100 Arbeiten und vereint in einem großen Spannungsbogen frühe Schwarzweiß- und Farbaufnahmen, Modefotografien, seine Malerei sowie die selten ausgestellten Skizzenbücher. Zudem sind neue Fotoarbeiten von Saul Leiter zu sehen, die er auf den Straßen seiner Nachbarschaft im New Yorker East Village aufnahm. Saul Leiter starb kurz vor seinem 90. Geburtstag im Jahr 2013. Die von Ingo Taubhorn und Brigitte Woischnik kuratierte Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg und Margit Erb, Direktorin der Saul Leiter Foundation.

Foto: Saul Leiter, Red Umbrella, ca.1958, © Estate of Saul Leiter, Courtesy Howard Greenberg Gallery, New York
Foto: Saul Leiter, Harlem, 1960, © Estate of Saul Leiter, Courtesy Howard Greenberg Gallery, New York
Foto: Saul Leiter, Taxi, ca. 1957, © Estate of Saul Leiter, Courtesy Howard Greenberg Gallery, New York
Begleitprogramm
Samstag, 13. Dezember 2014, 11 Uhr
Kuratorenführung mit Ingo Taubhorn und Brigitte Woischnik durch die Ausstellung »Saul Leiter. Retrospektive«
Die Führung wird in deutscher Sprache gehalten.
Freitag, 23. Januar 2015, 18 Uhr
Vortrag »Hommage an Saul Leiter«
Margit Erb, Direktorin der Saul Leiter Foundation und Brigitte Woischnik, Ko-Kuratorin der Ausstellung stellen den Künstler und Menschen Saul Leiter vor.
Der Vortrag wird in deutscher und englischer Sprache gehalten.
Diese Ausstellung wird freundlicherweise unterstützt
von Inge & Marek Lieberberg und
Saul Leiter
Saul Leiter (*1923 in Pittsburgh, †2013 in New York) entdeckte schon früh seine Leidenschaft für die Kunst und begann bereits als Teenager Ende der 1940er Jahre zu malen. Seine Familie unterstützte sein künstlerisches Interesse nicht, da der Vater, ein anerkannter talmudischer Rabbiner und Gelehrter, stets seine Hoffnungen darauf gesetzt hatte, dass sein Sohn Saul ihm eines Tages in der Familientradition als Rabbiner nachfolgen würde. Als Künstler war Saul Leiter zwar Autodidakt, aber keinesfalls ungebildet. Er las und lernte viel über Kunst, sodass sein Wissen und Verstehen beständig wuchsen. Er sorgte damit für die notwendigen historischen Zusammenhänge für sein eigenes Denken und künstlerisches Schaffen. 1946, kurz nachdem er nach New York gezogen war, lernte Leiter den Künstler Richard Poussette-Dart kennen, der ihn mit der Fotografie bekannt machte, einem Medium, das ihm sehr lag und das er schnell lernte. Leiter entschied bald, Fotografie nicht nur als Mittel der Kunst zu nutzen, sondern sich damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er begann, Mode zu fotografieren und wurde dank seines guten Auges, seines spielerischen Sinns für Humor und seines ausgeprägten Sinns für Eleganz zu einem außergewöhnlichen Modefotografen.
In den 1950er Jahren wurden erste Schwarzweiß-Serien Saul Leiters im »Life«-Magazin publiziert.
Er nahm u.a. an der von Edward Steichen kuratierten Ausstellung »Always the Young Strangers« (1953) im Museum of Modern Art teil. Von 1958 bis 1967 arbeitete Leiter für »Harper’s Bazaar«. Insgesamt fotografierte er rund 20 Jahre für verschiedene klassische und neuere Magazine, nach »Esquire« und »Harper’s« folgten »Show«, »Elle«, »British Vogue«, »Queen« und »Nova«.