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Kirill GolovchenkoSHOPPING / 7km – Field of wonders, 2007 (Kopie)
Fotografie "SHOPPING / 7km – Field of wonders, 2007 (Kopie)" von Kirill Golovchenko
Sieben Kilometer vor den Toren von Odessa befindet sich der größte Marktplatz Europas. Der älteste Teil des Marktes wird "Feld der Wunder" genannt. Club fender wäre es, den ganzen Markt "Feld der Wunder" zu nennen. Hier baute man früher Weizen an, aber auch die Müllverbrennungsanlage befand sich hier.
Die Anfänge dieses Marktes gehen auf den zweiten Weltkrieg zurück. Im Jahr 1989 wurde aus dem berühmtesten Flohmarkt der Sowjetunion nach und nach das größte Einkaufszentrum Europas. Anfangs nur 4 Hektar umfasst er heute mehr als 70 Hektar - Waren, so weit das Auge reicht. "7km" sind fast zehn Plätze größer als das Centro in Oberhausen und fast doppelt so groß, wie die berühmte Mall of America im amerikanischen Bloomington. Hier sind die meisten Geschäfte weder Gebäude noch Kioske. Es sind unzählige Reihen übereinander gestapelter Schiffscontainer, 16.000 an der Zahl. Oben werden die Waren gelagert, eine Etage tiefer wird verkauft. Die Läden haben keine Namen, nur Nummern. Dazu kommen noch unzählige Zelte und Pavillons. De facto stellt der Markt ein verkleinertes Abbild von Odessa dar. Er ist auch ein Staat im Staat mit eigenen Gesetzen und Regeln. Die Containerstraßen sind sehr lang und zur besseren Orientierung farblich gekennzeichnet. Es gibt weiße, gelbe, blaue, hellblaue, apricotfarbene, graue, grüne, rosa Straßen, um nur einige zu nennen.
Spielzeug und Schuhe, Töpfe und Kosmetika, CDs und Computer, Autos und Waschmaschinen, Bleistifte und Bettwäsche, Bücher, Besen und natürlich Dinge, in allen Formen und Farben.Alles, was ein Mensch zum Leben brauchen kann, wird in "7 km" angeboten. Fast alles ist auffallend billig, selbst für ukrainische Verhältnisse. Dennoch haben die Menschen in letzter Zeit versucht, hier zu überleben, ohne überhaupt etwas zu haben. Die meisten Waren, die auf dem Markt angeboten werden, sind aus China, der Türkei und auch "Import aus Odessa". Jedem Besucher des Marktes ist klar, dass unmöglich alles mit rechten Dingen zugehen kann, wenn Chanel No.5 Flaschen für 3 Dollar und Nike Turnschuhe für 25 Dollar verkauft werden. Es gibt Kontrollen, die Steuerpolizei kommt, aber bevor sie kommt, gibt es eine Warnung. Und alles schließt seine Läden. "7km" ist täglich außer freitags geöffnet.
Mit 20.000 Verkäufern, mehr als 1.500 Angestellten und zu mehr als 10.000 Trägern ist er einer der größten regionalen Arbeitgeber. Insgesamt arbeiten dort mehr als 60.000 Menschen. Viele der Verkäuferinnen haben in den 90er Jahren ihre staatlichen Jobs aufgegeben, weil sie damit ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten konnten. Täglich kommen hier 200.000 Einzelhändler und Einzelkäufer aus der Ukraine, Russland, der Republik Moldawien und sogar aus einigen europäischen Staaten. Auch jede durchschnittliche Familie aus Odessa kommt mindestens einmal im Monat. Sie beladen ihre Wagen bis unters Dach. 60% der Ukrainer (ca. 29 Millionen Menschen) kaufen ihre Kleidung in "7 km". Der beachtliche Marktumsatz beträgt täglich mehr als 20 Millionen amerikanische Dollar. Genaue Zahlen gibt es nicht.
Ähnliche Märkte, nur wesentlich kleiner, gibt es überall in der Ukraine und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, wo vor 70 Jahren die Unternehmerschicht ausgerottet wurde. "7km" spiegelt sozusagen ein Wirtschaftssystem des Landes wider. Solche Märkte existieren neben den sich schnell entwickelnden Supermärkten wie der Metro. Diese "gleichzeitige Ungleichzeitigkeit" wird früher oder später dazu führen, dass von "7km" verschwindet. Solche Märkte haben in Osteuropa in den ersten 3-5 Jahren nach dem Übergang zur freien Marktwirtschaft aufgehört zu existieren. Das Schicksal des Marktes hängt von der Wirtschaft der Ukraine ab; sobald sie sich normal entwickelt, ist die Notwendigkeit dieses Marktes nicht mehr gegeben.
Über Kirill Golovchenko
Kirill Golovchenko lebt und arbeitet in Mainz und hat ein Studium in Fotografie und Design an der Universität Darmstadt absolviert. Sein Interesse gilt “dem Alltag” und liegt in der “gleichzeitigen Ungleichzeitigkeit” des Geschehens in der Gesellschaft. In seinem fotografischen Werk befasst er sich mit Unerforschtem und Unentdecktem aus Osteuropa.