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Gabriele Lorenzer
„Generationen von Kindern sind mit ihren Bildern im Kopf aufgewachsen“
Über das Leben
Ausbildung
Fragen zum Werk
Gabriele Lorenzer
Ich hörte, bzw. las, zum ersten Mal von Öko-Test unter einem mächtigen Baum
am Rande einer kleinen Landewiese im peruanischen Urwald: Es war ein Brief
von Christof Gassner, der mir schrieb, daß Jürgen Räuschel eine ökologische
Zeitschrift gründen wolle und sich zwecks Gestaltung an ihn gewandt habe.
Von dieser Idee war ich sofort sehr begeistert, obwohl ich das Projekt zunächst
gar nicht mit meiner eigenen Arbeit in Zusammenhang brachte. Zurück in Frank-
furt erfuhr ich von Christof, daß er als Vorspann zu jedem Test eine Doppelseite
mit einem Foto von mir vorgesehen hatte.
Eines war mir sofort klar: Meine Bilder sollten ein Gegengewicht zu den tristen Ergebnissen der Tests bilden. Ich stellte mir mich selbst als Leser vor, wie ich es kaum ertragen könnte, die Tests zu Ende zu lesen, ohne je auf ein Happy End hoffen zu dürfen - und das Monat für Monat! So dachte ich mir, den Lesern von Oko-Test einen Ausgleich dazu anzubieten, der ihre Gefühle fur Schönheit und auch ihre Sehnsucht nach Poesie ansprechen sollte, ihnen sozusagen eine positive Utopie zu offerieren, die ich hoffte, leicht aus meiner eigenen Sehnsucht nach einer anders gestalteten Welt her-
vorbringen zu können. Und ich wünschte mir, daß das eine Kraft unterstützen wür-
de, die ich in uns allen vermute - nämlich anders mit uns selbst, mit den Anderen
und den Dingen, die uns umgeben, umzugehen. Außerdem sollten auch Spaß und gute Laune nicht fehlen. Ich nahm mir vor, mein Publikum zu unterhalten.
Die jeweiligen Themen erhielt ich meistens noch bevor die Tests durchgeführt waren, und fast immer bestanden sie nur aus einem Wort, wie z.B. Geschirrspülmaschinen, Luftreiniger, Kartoffeln, und so fort. Zu diesen Begriffen erfand ich dann die Bilder. Meine Interpretationen speisten sich aus meinen Erlebnissen, meiner Lektüre, auch flossen Teile meiner jeweiligen Lebenssituation mit ein. Zudem konnte ich verschiedenen Leidenschaften frönen: zu inszenieren, mit Darstellern zu
arbeiten und Stilleben herzustellen. Wie groß der zeitliche Aufwand für die Inszenierungen teilweise war, fiel mir eigentlich erst so richtig auf, als ich mit
einem Bekannten telefonierte und ein wenig über meine viele Arbeit jammerte. Er
fragte mich ganz teilnahmsvoll, wieviele Aufnahmen ich pro Monat für Oko-Test
machen müsse? Ich antwortete: „Drei", Daraufhin irritiertes Schweigen und dann
die ungläubige Frage: Nur drei?"
„Generationen von Kindern sind mit ihren Bildern im Kopf aufgewachsen“
Das Gedächtnis- und Familienspiel, das in seiner Urversion 1959 mit anderen Motiven in den Handel gekommen war, ist millionenfach verkauft worden. Für die derzeit erhältliche Auflage des Klassikers mit den 32 Bildpaaren, der sich für zwei bis acht Spieler ab sechs Jahren eignet, nutzt das Unternehmen inzwischen andere Fotos, die jedoch sehr stark an die Lorenzers Komposition erinnern.
Aber wer war diese Fotografin, die Ende der 1960er Jahre 36 Dinge aus der Natur wie Blüten, Früchte oder einen Schmetterling auf grellbuntem Untergrund fotografierte und deren Aufnahmen auch in Kinderbüchern und im Magazin Öko-Test veröffentlicht wurden? Antworten gab die Schau im Intef, bei der es sich um die erste umfassende Ausstellung zum Gesamtwerk von Gabriele Lorenzer handelt, die von 1964 bis 2010 ein eigenes Fotoatelier in Frankfurt hatte und im Bahnhofsviertel lebte.
Die drei Nachlassverwalter – Prof.em.Christof Gassner, Jürgen Herbst und Prof. Christian Lutsch – haben die „Arbeitsgruppe Lorenzer Archiv“ gegründet. Ihr gehören ehemals mit Gabriele Lorenzer befreundete Menschen an, die ihren fotografischen Werknachlass betreuen, archivieren und gerne weiter präsentieren würden. Alle Abbildungen der Fotografin liegen als Originale oder Fotonegative vor. Dabei handele es sich um einen „visuellen Schatz der Zeitgeschichte und Lebenswirklichkeit“.
Austellungen
Publikationen
„Menschen, Tiere, Phantasien ...“ lautet der Titel eines Bildbands von Gabriele Lorenzer, der 1999 im Heidelberger Umschau/Braus Verlag erschienen ist.
Günther Vogt, Gabriele Lorenzer: "Kunst + Bau", Frankfurt/Main 1971
Gabriele Lorenzer: "Drei Äpfel", Ravensburg 1974
Gabriele Lorenzer: "Eingepackt - ausgepackt", Ravensburg 1974
Elke Müller-Heffter (Hrsg.):"Weinen, Wüten, Lachen : 6 Menschen zeigen, was sie fühlen ", Ravensburg 1975
Gabriele Lorenzer: "Emma", Ravensburg 1975
Dieter Prokop, Das Efeuhaus, in: Professional Camera 1.1978.10.66-75
Gabriele Lorenzer: "Dümpel. Bilder eines Katers", München 1976
Gabriele Lorenzer: "Das Efeu-Haus", Ravensburg 1978
Gabriele Lorenzer: "Etwas - nichts", Ravensburg 1980
Gabriele Lorenzer: "Das Tuch von Mama", Ravensburg 1983
Gabriele Lorenzer: "Obst & Gemüse", Ravensburg 1985
Gabriele Lorenzer: "Menschen, Tiere, Phantasien...", Heidelberg 1999