Der mit 5.000 Euro dotierte Otto-Steinert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) geht dieses Jahr an den Fotografen Axel Hoedt. Er hat sich mit seiner Serie ‚Festnacht‘ gegen mehr als 240 Bewerber durchsetzen können.
Hoedt, der als deutscher Fotograf seit mehr als zehn Jahren in London lebt, beschäftigt sich in seiner prämierten Serie mit der alemannischen Fastnacht. Aufgewachsen in Staufen im Breisgau, sind ihm die Sitten und Riten seiner süddeutschen Heimat vertraut. Nach der Tradition sollen Kostüme und insbesondere Masken den Träger schützen und dessen tiefere Persönlichkeit hervorholen.
Der Ansatz ist auch in Hoedts Serie zu finden: Jenseits folkloristischer Darstellung betonen die Bilder das Einssein des Menschen mit Maske und Kostüm, wodurch ein individuelles Stimmungsbild entsteht. Der 45-Jährige setzt dazu unterschiedliche Aufnahmetechniken – Polaroid und klassisches Großformat – ein und fotografierte sowohl im Freien als auch im Studio.
Die Aufnahmen im Studio zeigen Ganzkörperporträts und erinnern an ein klassisches Shooting. Perfekt ausgeleuchtet und vor weißem Hintergrund wirken die verkleideten Protagonisten jedoch skurril. Die Bilder in freier Natur sind dagegen unperfekt: Die Porträtierten sind unscharf und in ausgeblichenen Farben dargestellt. Der Fokus liegt auf ihrer Körpersprache, die eine eher melancholische Grundstimmung transportiert. ‚Fastnacht‘ entstand vergangenes Jahr.
Die Jury bestand aus der Otto-Steinert-Preisträgerin von 2009, Pepa Hristova, dem Berliner Sammler und Verleger Roland Angst sowie dem Vorstand der DGPh-Sektion Bild, Bernd Rodrian, Inga Schneider und Rüdiger Glatz.