Seit dem 4. September kann man Walter Schels Arbeiten “Blumen” in der Galerie-Peter-Sillem betrachten. Der vielfach ausgezeichnete Fotograf porträtierte getrocknete und verwelkte Blumen mit alten Kameras und Filmen aus den 40er und 60er Jahren.
Schels sieht in getrockneten Blumen nicht das verwelkte, sondern ist fasziniert davon das diese in all ihrer Schönheit und Eigenständigkeit schon ein Leben hinter sich haben. Sie erinnern ihn an die Gesichter von alten Menschen. In ihnen ist das lange Leben gezeichnet. Denn Walter Schels künstlerisches Interesse gilt seit Jahrzehnten das porträtieren von Menschen, Tieren und auch Blumen. Kurz gesagt dem Leben in seiner ganzen Vielfalt – auch seiner Vergänglichkeit.
Über Walter Schels‘ Leben
Der 1936 geborene Fotograf arbeite in den 50er und 60er Jahren noch als Schaufensterdekorateur, bevor er nach New York ging um Fotograf zu werden. Als leidenschaftlicher Erforscher der Physiognomie ging es ihm in der Fotografie besonders darum das Wesen und die Persönlichkeit eines Motivs sichtbar zu machen. Nachdem er sich ab den 70ern zurück in Deutschland mit den Charakterstudien von Künstlern, Politikern und Prominenten der Kunst- und Geisteswelt beschäftigte porträtierte er mit gleicher Intensität seit Jahrzehnten Tiere und Blumen.
Außerdem widmete er sich mit seiner Fotografie Extremsituationen des menschlichen Lebens. Er begleitete in Langzeitprojekten Blinden, Menschen mit Behinderung, frühgeborene Kinder, Transsexuelle oder Hospizpatienten vor und unmittelbar nach seinem Tod. Dafür erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, wie den Hansel-Mieth-Preis, den World Press Photo Award, eine Goldmedaille des Art Directors Club Deutschland und einen Lead Award.
Die Ausstellung in der Galerie-Peter-Sillem in Frankfurt kann man sich vom 4. September bis zum 23. Oktober 2021 Mittwochs und Freitags von 10 bis 16 Uhr, Donnerstags von 10 bis 18 Uhr und Samstags von 14 bis 16 Uhr mit Voranmeldung unter info@galerie-peter-sillem.com ansehen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Fotografien und einem Text von Walter Schels. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Galerie.