Der Kunstbuchanzeiger für Kunst, Architektur, Design und Fotografie stellte am 17.01.2022 das Buch unseres Fotografen Pavel Odvody„Photography“ vor. In einer ausführlichen Rezension erläutert er Odvody’s einzigartige Weise das Licht einzufangen und aus den Bewegungen des Körpers und des Lichts Kunstwerke zu kreieren. Einen Ausschnitt aus dem Kunstbuchanzeiger von Marc Peschke gibt es hier:
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Nur eine Frage von vielen, die sich beim Blättern in dem neuen Katalogbuch des Fotokünstler stellt, das gerade bei Hirmer erschienen ist. Der deutsch-tschechische Fotograf pflegt seit vielen Jahren schon einen ziemlich klassischen Umgang mit dem Licht. Was einst Avantgarde war, ist heute zur Klassik mutiert, denken wir uns beim Betrachten der Bilder. Die Fotoexperimente sind vielfältig, doch sie alle eint eine Idee: Sie führen uns in eine andere Welt jenseits des üblich Sichtbaren.
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Natürlich ist hier vor allem das Licht der Hauptakteur. Vor einigen Dekaden sah man immer mal wieder ähnliche Arbeiten, heute ist es still geworden um die Nachfolger und Nachfolgerinnen der Fotoavantgarde. Diese Kunst, Arbeiten etwa wie „Wir sprachen über Leonardo“ aus dem Jahr 2002, ist vollkommen frei ist von politischen Implikationen. Stattdessen geht es in diesen Bildern vor allem um die Lust, den Bewegungen und Schwingungen des Lichts nachzuspüren. Das Licht selbst ist der Seismograf. Die eigene, subjektive Wirklichkeit die Erfüllung dieser Bilder.
Die Schönheit der Dinge entsteht hier stets durch Bewegung – über all die Jahre ist sich der ehemalige archäologische Zeichner treu geblieben. Diese Konstanz offenbart das schlicht „Photography“ betitelte Buch, dem auch zwei erhellende Texte von Celina Lunsford und Julia Hichi beigegeben sind.Marc Peschke, Kunstbuchanzeiger.de
Celina Lunsford weist in ihrem Beitrag darauf hin, dass wir es hier mit Kameratechniken zu tun haben, die man heute wieder erklären müsste, worauf wir an dieser Stelle verzichten wollen. Doch es stimmt schon: In der digitalen Ära geht einiges an Wissen über analoge Fotoexperimente verloren. Schön auch Lunsfords Hinweis, dass es die „Abgeschlossenheit des Ateliers“ ist, aus der die Tiefe dieser Bilder erwächst.
Manche Stillleben mit Noten oder einer Violine mag man für kitschig halten, alles in allem aber sind diese Bilder neuerliche Beweise für das Wunder des Fotografischen. Julia Hichi erklärt in ihrem Beitrag, wie Odvodys Körpervernetzungen der Serie „Seismogramme“ entstehen. Mit Punktlichtquellen, mit denen der Fotograf am Aktmodell entlangfährt. Doch eigentlich wollen wir gar nicht so genau wissen, wie diese Langzeitaufnahmen gemacht werden.
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Pavel Odvody „Photography“
Das Buch zu Pavel Odvody’s Werk erschien im September 2021 passend zur Ausstellung Pavel Odvody – Körper, Raum und Licht Fotografien in der Galerie Netuschil im September 2021 in Darmstadt. Die Vernissage der Ausstellung, des 26. September 2021, kann man auf dem Youtube-Kanal der Galerie nachverfolgen. Zu erhalten ist das Buch als Katalog beim Hirmer Verlag. Es bietet eine Gesamtschau über das faszinierende Werk des Fotografen, der das Phänomen Licht in einer Balance zwischen Figuration und Abstraktion unverwechselbar in Szene setzt.