Die Ausstellung „naturstrukturabstrakt“ versammelt Werke, die im höchsten Maße die Abstraktionsmöglichkeiten der Fotografie ausreizen. Die Arbeiten der teils bekannten, teils unbekannten Fotografinnen und Fotografen generieren aus der Natur heraus neue Formen, die hochgradig zeichnerische und malerische Qualitäten aufweisen. So unter-schiedlich sie sich jeweils mit ihrer Thematik auseinandersetzen, so haben ihre Werke doch eines gemein: Das ursprüngliche Motiv ist im Grenzbereich der Abstraktion nur noch entfernt zu erahnen.
Naturstrukturen können vor allem dann besonders faszinieren, wenn durch fotografische Abstraktionsvorgänge der Gegenstand bis zur Unkenntlichkeit verunklärt wird. Die Bildelemente transformieren sich zu künstlerischen Neuschöpfungen, die, mitunter in spielerischer Manier, die Sinne verwirren und Assoziationen wecken: Größenverhältnisse verschieben und Bildelemente verselbständigen sich, oben wird zu unten, klein zu groß, Linien werden zu Zeichen und Muster zu Symbolen. Die Abbildung der Wirklichkeit wird auf die Spitze getrieben, die Wirklichkeit in Frage gestellt und Sehgewohnheiten werden herausgefordert. Thomas Anschütz entzieht den Dingen am Computer ihre Farbinformationen und beraubt sie so ihrer Dimensionalität. Mittels aufwändiger technischer Verfahren beschäftigt sich Nadine Poulain mit der digitalen Überführung von Naturphänomenen in die Abstraktion. Während Martin Anders Craqueluren sucht, um in ihnen in Nahsicht Grafiken zu finden, formiert Werner Prinz Lichtreflexionen auf Wasseroberflächen zu Figuren und Zeichen. Manuela Höfer und Michaela Maria Langenstein erstellen in der Dunkelkammer mit Pflanzen abstrakte Fotogramme und lassen nur mit Licht und Chemie organische Gebilde heranwachsen, die pflanzlichen oder tierischen Urformen ähneln.
„naturstrukturabstrakt“
mit Arbeiten von Martin Anders, Thomas Anschütz, Manuela Höfer, Michaela Maria Langenstein, Nadine Poulain und Werner Prinz
Ausstellung: 23. Juli bis 11. September 2022
Eröffnung: Freitag, 22. Juli, 19 – 21 Uhr
Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststr. 75
10117 Berlin
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